Ursprung des Hapkido:
Hapkido ist eine Kampfkunst, die ihre Ursprünge in Korea hat. Sie wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts von Großmeister Choi Yung Sool zusammen mit seinen Schülern aus überlieferten traditionellen Techniken geschaffen und hat sich schnell weltweit verbreitet. Der Hapkido-Systemgründer Ji Han-Jae, direkter Schüler von Großmeister Choi, entwickelte zusammen mit Kim Moo-hong, einem andern von Chois Schülern, jene Fußtechniken, die heute in den meisten Hapkido-Stilen gelehrt werden. Erst durch diese Weiterentwicklung entstand aus dem System von Großmeister Choi das moderne Hapkido. In Südkorea wird Hapkido seitdem auch im Rahmen der Nahkampfausbildung nationaler Sicherheitskräfte (Leibwachen des Präsidenten, Militär, Polizei) ausgebildet. Ji Han-Jae war über zehn Jahre lang für die Ausbildung der Leibwachen des damaligen Präsidenten der Republik Korea, Park Chung-Hee, verantwortlich.
In den 1960er Jahren warb die Bundesrepublik Deutschland Krankenschwestern und Bergarbeiter aus Südkorea als Gastarbeiter. Dieses geschah auch als Demonstration der Unterstützung für ein Land, das ebenso wie Deutschland geteilt war. Eine erste Gruppe von Bergleuten traf am 16. Dezember 1963 im Ruhrgebiet ein. Unter ihnen waren mit Kim Sou-Bong und Pak In-Shuk auch zwei Hapkido Meister aus verschiedenen Stilrichtungen. Trotz fehlender Sprachkenntnisse kamen sie auf ihrer Arbeitsstelle schnell in Kontakt mit deutschen Judoka. Sie führten Lehrgänge durch und machten die in Deutschland neue Kampfkunst in Fachkreisen bekannt.
Hapkido in Beckum:
Bei Kim Sou-Bong begann auch der Bergmann Karl-Heinz Kickuth aus Kamen mit dem Hapkidotraining, und setzte dieses bei Pak In-Shuk fort. 1969 war er der erste Deutsche, der die Prüfung zum 2. Dan im Kuk-Sool-Won Hapkido erfolgreich ablegte. Bereits 1967 organisiert er mit dem Beckumer Judoclub einen Einführungs-Lehrgang. Dieser war so erfolgreich, dass daraus ein regelmäßiges Training entstand, und am 03. Mai 1967 wurde von ihm und Werner Bakalorz der erste Hapkido Verein unter dem Namen „Deutscher Hapkido Verein“ gegründet. Später erfolgte eine Umbenennung in „Hapkido Club Beckum e.V.“.
Unsere Stilrichtung:
Im Hapkido Club Beckum unterrichten wir Jun-Tong-Won Hapkido. Großmeister Karl-Heinz Kickuth bildete um 1970 aus den von ihm erlernten Techniken von Kim Sou-Bong und dem Kuk Sool Won Hapkido von Pak In-Shyuk eine eigene Stilrichtung. Aufgrund des Anspruchs, die traditionellen Merkmale der Stile zu bewahren, wurde die Bezeichnung Jun-Tong-Won Hapkido ausgewählt, was sich als ‚Hapkido der traditionellen Schule‘ umschreiben lässt. 1986 wurde Kickuth von Großmeister Pak mit dem 7. Dan ausgezeichnet. Seit Kickuths Tod (2001) wird Jun-Tong-Won Hapkido von Großmeister Detlef Klos vertreten, der langjähriger Schüler Kickuths war und dessen Verdienste um den Erhalt der koreanischen Techniküberlieferung fortsetzt. Klos trägt den 9. Dan im Hapkido, der ihm 2017 von Großmeister In Sun Seo zugesprochen wurde.
Inzwischen ist unser Stil auch an die koreanische World Kido Federation/Hanminjok Hapkido Association angegliedert. Der Hapkido Club Beckum ist Mitglied des Weltverbandes, alle Gürtelprüfungen werden von diesem anerkannt und mit Geub- bzw. Dan-Urkunden bestätigt.
Autor: D. Klos